Kool Savas - Märtyrer (Track-by-Track Review)

Ich habe mir mal die Zeit genommen um eine neue Rubrik auf dem Blog einzurichten: Von nun an wird es von Zeit zu Zeit Reviews  von Alben geben die ich mir gekauft habe. Da es sich hier tatsächlich um Alben geht die ich mir kaufe, wird hier natürlich mein ganz persönlicher Musikgeschmack und meine Meinung reflektiert. Abgesehen davon kann ich natürlich auch nicht die Vielfalt von Musikportalen liefern, um fundierte Reviews zu den Alben zu bekommen müsst ihr diese weiter ansteuern. Ich hoffe ihr könnt trotzdem etwas mit meinen Einschätzungen der Platten anfangen.

Los gehts mit der neuen Platte vom King of Rap Kool Savas, der am 14.11. nun sein viertes Studioalbum Märtyrer auf den Markt gebracht hat.

Kool Savas - Märtyrer Review

Es geht übrigens um die Basic Edition insofern auch nur 13 Tracks

Kool Savas - Martyrer (Track-by-Track Review)

 

Track-by-Track Review

 

Track 1: Intro feat. Tim Bedzko

Das Intro ist meiner Meinung nach der schwächste Song des ganzen Albums und das Tim Bendzko Feature hätte es meiner Meinung nach echt nicht gebraucht. Eigentlich schade, da Savas früher auch der ungekrönte König der Intros war, und bei Der Beste Tag meines Lebens, dass meiner Meinung nach, Beste Intro aller Zeiten abgeliefert hatte. Ich dachte eigentlich das er hier auch eine erste Duftmarke fürs Album setzen will. Das hat aber nicht wirklich funktioniert und ich hatte nach hören des Intros echt schon das schlimmste befürchtet.

Track 2: Märtyrer 

Der Titeltrack des Albums war vorher schon bekannt und es gibt ja auch ein Video davon. Der Track ist wie man es mittlerweile von Savas gewohnt ist recht orchestral. Aber hiervon könnt ihr euch ja selbst ein Bild machen.


 

Track 3: Es ist wahr / S A zu dem V

Ich finde das Voicesample als Beatgrundlage echt geil und der Flow von Savas geht auch echt nach vorne. Zuerst fällt auch gar nicht auf das hier gar keine Kickdrum verwendet wird. Was ich auch echt geil finde ist, dass die Hook immer leicht abgewandelt wird was bei mir regelmäßig zu einem schmunzeln führt. Generell wird abgeshen von der Basis des Songs, der auf dem anfangs schon erwähnt Sample basiert weitere Voicesamples verwendet werden. Erinnert alles sehr an den mit Klaus Kinski gespickten John Bello III Song "Mach doch deinen Scheiß".

Track 4: Zweifel und Bestätigung

Finde den Track und den Flow etwas anstrengend, technisch aber schon sehr geil aber zum hören doch etwas zu viel wie ich finde. Thematisch setzt sich Savas hier mit seinem Status innerhalb der Rapszene auseinander und will wahrscheinlich deswegen mit der Stylabfahrt zeigen wer immernoch der King of the Ring ist.

Track 5: Limit feat. Alex Prince

Klingt mir ein wenig zu poppig und gewollt obwohl ich hier die gesungene Hook ganz angenehm finde wobei sie zugegebenermaßen recht cheesy ist.
 

Track 6: Matrix

Ähnlich wie der Titeltrack Märtyrer gab es hierzu vorab ja auch schon ein Video (ich meine sogar es war das erste Lebenszeichen des Albums). Über den Track kann man sagen, dass er typisch nach Savas klingt. Man munkelt, dass der Track an Kollegah gerichtet ist der sich ja ebenfalls KIng of Rap nennt. Die Anspielungen würden auf jeden Fall passen.


 

Track 7: 2 the Essence feat. Masta Ace & Tajal

Mein Lieblingstrack auf dem Album, ich muss auch zugeben, dass ich bevor ich das Album bekommen hatte gar nicht wusste, dass Masta Ace mit einem Feature vertreten ist. Umso größer war dann meine Freude. Der Beat kommt mit seinen Scratches schön oldschoolig rüber und klingt ein bißchen nach New York. 

Track 8: Es rappelt im Karton

Fängt für mich mit dem nicen Trainig Day Voicesample schon einmal schön an. Auch der Beat ist echt angenehm.

Track 9: Rap über Rap

Savas greift hier den immer wiederkommenden Vorwurf auf, dass er sich inhaltlich immer nur mit Rap selbst beschäftigt. Ich persönlich brauch keine tiefen psychologischen Einblicke in einen Menschen wenn ich Rap höre, insofern finde ich es nicht schlimm und mochte Savas gerade deswegen weil er sich mit etwas beschäftigt was er liebt und worin er einfach der Beste sein will. 
Das er styletechnisch ganz vorne dabei ist kann er hier auf jeden Fall wieder eindrucksvoll beweisen.

Track 10: Summa Summarum

Wieder mal ein Kinski-Sample und ansonsten schöne Styleabfahrt auf dem Savas sein ganzen können zeigt.

Track 11: Neue Namen

Der Beat klingt irgednwie ein wenig nach alten Wu-Tang-Samples oder vielmehr Kung-Fu Filmen. Ansonsten kann ich hier nur wenig zu sagen. Savas halt.

Track 12: Anekdote aus Istanbul Skit

 Seine Oma liest eine Anekdote vor als Savas 4 Jahre war. Bräuchte ich nicht, aber sowas hat er ja auf jedem Album insofern zumindest konsequent.

Track 13: Lang genug gewartet

Sehr schöner Track auf dem Savas ein Voicesample aus dem Intro von der Beste Tag meines Lebens verwendet. Das Ganze bildet somit einen schönen Abschluss des Albums und schlägt eine Brück zum Anfang seines ersten Albums.

Fazit:

Kurz vorab ich finde das Albumcover echt mies, ich weiß das es eine Zeichnung seines Vaters ist die er Savas aus dem Gefängnis zugeschickt hat. Somit hat es auf jeden Fall für ihn eine besondere Relevanz, ob ich es deswegen als Albumcover verwenden würde weiß ich nicht.

Bei dem Cover mit dieser Hintergrundgeschichte würde eigentlich auch erwarten lassen, dass das Album etwas persönlicher wird.
Das ist hier nicht der Fall, was ich, wie oben schon geschrieben, selbst nicht besonders schlimm finde. Das Album ist ein klassisches Savas Album.

Stylemäßig kann Savas keiner was vormachen, seine Liebe für Gesangsparts kann ich leider nicht so ganz teilen. Die Beats gefallen mir gut und schwanken zwischen klassisch und modern und gerade die Verwendung der ganzen Voicesamples freut mich auf jeden Fall.  

Das Album ist solide gut aber leider nichts besonderes, kaum einer der Tracks bleibt bei mir länger hängen. es ist aber nicht so als würde ich es bereuen das Album gekauft zu haben. Man bekommt wie oben gesagt ein typisches Savas Album, man sollte also wissen worauf man sich einlässt.